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Einzelhandel, Bekleidung und Luxusgüter

F.A.Z.-Magazin – Vielfalt gewünscht, aber nicht selbstverständlich: Jean Vigneron über den Gender Gap in der Modebranche

  • September 2025
  • 2 Min. Lesezeit

Frauen sorgen für einen höheren Umsatz in der Modebranche als Männer – blickt man jedoch in die Führungsetagen, ist der weibliche Anteil in den Top-Kreativpositionen gering: Er liegt bei rund zwölf Prozent. In einem Beitrag im F.A.Z.-Magazin erläutert Jean Vigneron von Egon Zehnder, was gute Chefdesigner:innen ausmacht, und weshalb Frauen in der Modebranche noch immer unterrepräsentiert sind.

Namhafte Modeunternehmen in Italien und Frankreich zeigen, dass die Modebranche im Wandel begriffen ist: Zunehmend besetzen Frauen Spitzenpositionen, doch der Weg nach ganz oben bleibt geprägt von geschlechtsspezifischen Strukturen, branchenüblichen Rhythmen und der Notwendigkeit, sich offensiv zu positionieren, weiß Jean Vigneron, der im Pariser Büro von Egon Zehnder für die Besetzung von Top-Positionen zuständig ist. „Viele Marken wünschen sich diese Art von selbstbewusstem Auftritt, und es herrscht die unfaire Vorstellung, dass Frauen in der Regel zurückhaltender sind.“ Frauen fangen häufig als Assistentinnen an. Aber je höher die Ebene, umso weniger Frauen fänden sich dort, so Vigneron. „Es ist nicht so, als stünden Frauen für solche Positionen nicht zur Verfügung.“ Aber die Mode habe ihre eigenen Rhythmen, mit zum Teil sehr arbeitsreichen Zeiten. „Das wird Männern eher zugetraut, selbst wenn es nicht so ist“, erklärt der Experte mit Blick auf das unausgewogene Geschlechterverhältnis.

Was aber macht einen guten Chefdesigner oder eine gute Chefdesignerin aus? Vigneron nennt hier drei Kriterien: kreative Muskelkraft, Führungsstärke und öffentliche Ausstrahlung. Vigneron betont, dass Vielfalt heute stärker gefragt sei, Frauen aber in der Mode nicht automatisch bevorzugt behandelt würden. Weiblichkeit sei stattdessen nur eine Option für mehr Vielfalt.

Jennifer Wiebking: Sie müssen offensiver für sich werben, in: Frankfurter Allgemeine Magazin vom 13.09.2025

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