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Beratung von Aufsichtsräten und Vorständen

2014 European Board Diversity Analysis

Trotz einer Steigerung bewegt sich Deutschland weiterhin im europäischen Mittelfeld // Zahl weiblicher Vorstände verharrt auf niedrigem Niveau

  • Oktober 2014

Der Anteil von Frauen in deutschen Vorstands- und Aufsichtsgremien steigt weiterhin spürbar. Dennoch sind sie in den Führungsetagen der deutschen und europäischen Unternehmen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie European Board Diversity Analysis, die Egon Zehnder seit 2004 alle zwei Jahre veröffentlicht.

16,6 Prozent der deutschen Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder sind weiblich (2012: 12,8 Prozent), in Europa sind es 20,3 Prozent (2012: 15,6 Prozent). Damit liegt Deutschland weiterhin nur im Mittelfeld der in der Untersuchung berücksichtigten europäischen Staaten. Europäische Spitzenreiter sind Norwegen (38,9 Prozent), Finnland (32,1 Prozent) und Frankreich (28,5 Prozent), dicht gefolgt von Schweden (27,5 Prozent).

Während der Anteil von Frauen in deutschen Aufsichtsräten erstmals ein Fünftel ausmacht (20,5 Prozent), ergibt der Blick auf Vorstandspositionen ein deutlich anderes Bild. Zwar ist der Anteil auch hier gewachsen. Doch mit 5,7 Prozent bewegt er sich auf sehr niedrigem Niveau (2012: 4,5 Prozent; 2010: 2,3 Prozent). Im europäischen Schnitt sind es gerade einmal 5,4 Prozent (2012: 4,8 Prozent; 2010: 4,2 Prozent).

Egon Zehnder: Diversity-Kultur erfolgskritisch für deutsche Unternehmen

„Die Studienzahlen zeigen, dass Unternehmen kontinuierlich an der Erhöhung ihres Frauenanteils arbeiten“, so Brigitte Lammers, Leiterin des Berliner Büros und Mitglied im globalen Diversity Council von Egon Zehnder. „Trotz der positiven Entwicklung müssen wir nüchtern festhalten, dass Gender Diversity noch nicht die Norm auf deutschen Führungsetagen ist.“

Laut Lammers benötigen Unternehmen mehr denn je eine auf Diversität und Inklusion ausgerichtete Unternehmenskultur, um auch zukünftig erfolgreich sein zu können. „Nur mit einer echten Kultur des Miteinanders können Unternehmen die allseits benötigte Diversität für ihre Ziele nutzen – auch über Gender hinaus“, so Lammers. Das erfordere ein noch größeres Maß an Veränderungsbereitschaft aller Beteiligten. „Es ist nur ein erster Schritt, beispielsweise eine weibliche Führungspersönlichkeit zu gewinnen. Die echten Herausforderungen mit Blick auf eine lebendige Vielfalt werden erst in der Zusammenarbeit Monate und Jahre nach Stellenantritt sichtbar.“ Für Unternehmen sei es entscheidend, an diesem Prozess aktiv zu arbeiten, anstatt Vielfalt als rein statistische Größe zu betrachten.

Internationalität in deutschen Führungsgremien steigt weiter

Der internationale Anteil in Aufsichtsgremien und Vorständen ist in Deutschland erstmals auf 20,2 Prozent gestiegen (2012: 18,0 Prozent); davon sind 24,7% Frauen (2012: 19,6 Prozent). Jörg Thierfelder, Leiter der deutschen Board Consulting-Praxisgruppe von Egon Zehnder: „Für deutsche Unternehmen ist die internationale Perspektive in Führungsgremien nicht nur aufgrund des intensiven globalen Wettbewerbs immer wichtiger, sondern auch weil hierzulande die Aktivitäten internationaler Investoren zunehmen. Mit Blick auf diese Verflechtung der deutschen Wirtschaft sieht Thierfelder noch deutlichen „Spielraum nach oben“ und verweist auf den stärkeren internationalen Anteil von Board-Mitgliedern in Europa (32,3 Prozent, davon 36,4 Prozent Frauen).

Für die European Board Diversity Analysis 2014 hat Egon Zehnder mehr als 350 der größten europäischen Unternehmen in 17 Ländern untersucht (davon 44 in Deutschland). In der Studie sind nicht nur Gender, sondern auch Alter und Nationalität untersucht worden.

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