Close filter

Raus aus der Schockstarre: CEOs antworten auf geopolitische Verschiebungen mit neuem Selbstbewusstsein

Globale CEO-Studie von Egon Zehnder zeigt, dass CEOs verstärkt auf Anpassungsfähigkeit, Pragmatismus und gezielte Investitionen setzen

  • Oktober 2025
  • 3 Min. Lesezeit

Berlin, 23. Oktober 2025 – Angesichts einer geopolitisch und wirtschaftlich hochvolatilen Weltlage hat sich das Führungsverständnis internationaler CEOs grundlegend gewandelt. In der aktuellen Ausgabe der Egon Zehnder Studie „THE CEO RESPONSE“, die heute auf dem Berlin Global Dialogue vorgestellt wird, wurden 1235 CEOs auf sechs Kontinenten befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Spitzenmanager:innen weltweit dem dauerhaften Krisenzustand in einer sich rapide wandelnden, multipolaren Weltordnung nicht mehr mit Unsicherheit, sondern zunehmend mit Selbstbewusstsein und gestiegener Resilienz begegnen.

Obwohl 58 Prozent der befragten CEOs die globalen Wohlstandsaussichten skeptisch bis pessimistisch beurteilen, bewerten 64 Prozent ihre eigene Fähigkeit, die komplexen Herausforderungen zu meistern, heute deutlich positiver als noch im Vorjahr (18 Prozent).

„In Zeiten globaler Dauerkrisen sind CEOs längst nicht mehr nur Krisenmanager:innen, sondern aktive Gestalter:innen des Wandels. Sie haben die Schockstarre überwunden und sind im Lösungsmodus angekommen“, kommentiert Michael Ensser, Globaler Chair von Egon Zehnder, die Studienergebnisse. „Leadership bedeutet heute, mit strategischem Weitblick, Pragmatismus und kollektiver Intelligenz neue Wege zu gehen. Viele Führungspersönlichkeiten haben zuletzt genau in diese Fähigkeiten investiert. Das zahlt sich jetzt aus.“

„Auf dem diesjährigen Berlin Global Dialogue beschäftigen wir uns damit, wie wir eine multipolare Weltordnung konstruktiv gestalten können. CEOs können hier eine Schlüsselrolle spielen“, sagt Lars-Hendrik Röller, Gründer und Chair des Berlin Global Dialogue.

Krisenfestigkeit als neue Führungswährung

Die vergangenen Jahre haben eine neue Generation von CEOs hervorgebracht, die Unsicherheit mit pragmatischer Entschlossenheit begegnen. Krisenfestigkeit, gepaart mit strategischem Selbstvertrauen, ist zur Schlüsselkompetenz avanciert.

In diesem Umfeld getrübter globaler Aussichten übernehmen CEOs verstärkt Verantwortung für Stabilität und Wohlstand – insbesondere weibliche CEOs sehen dies als zentrale Aufgabe ihres Mandats (81 Prozent bei Frauen und 72 Prozent bei Männern). US-amerikanische CEOs neigen hier zu deutlich mehr Pragmatismus als europäische.

Agilität und Anpassungsfähigkeit stehen für 59 Prozent der CEOs im Mittelpunkt ihrer Strategie und bilden das Fundament für Widerstandsfähigkeit und nachhaltigen Unternehmenserfolg.

Investitionen mit Weitblick

Die größten Sorgen bereiten CEOs weltweit die zunehmende geopolitische Instabilität, ökonomische Unsicherheit und unabsehbare Verwerfungen auf den Märkten. Vor diesem Hintergrund ist es nur folgerichtig, dass CEOs in ihrer strategischen Ressourcenallokation gezielt in Innovation (53 Prozent), in die Erschließung neuer Wachstumspotenziale durch Künstliche Intelligenz (44 Prozent) und die Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden (42 Prozent) investieren – Fähigkeiten, die im eigenen Einflussbereich liegen.

Regionale Schwerpunkte

Ein ähnliches Muster zeigt sich bei regionalen Schwerpunkten der CEOs. Die globale Expansion vieler Unternehmen findet ihre Grenzen, weil CEOs sich verstärkt ihren Heimatmärkten zuwenden. Eine Mehrheit der US-amerikanischen CEOs (59 Prozent) priorisiert klar das eigene Land bei Neuinvestitionen. Bei europäischen CEOs landet ebenso Europa auf dem ersten Platz, die USA als Investitionsregion (38 Prozent) liegen 2025 aber nahezu gleichauf mit Indien (42 Prozent) und Südostasien (38 Prozent).

Leadership im Wandel

Das gestärkte Selbstvertrauen der CEOs in die Widerstandsfähigkeit ihrer Unternehmen zeigt: Kontinuierliche Krisenerfahrung hat das Führungsverhalten transformiert. 80 Prozent der CEOs investieren gezielt in die Weiterentwicklung ihrer eigenen Kompetenzen, fördern eine Kultur der Neugier und Offenheit in ihren Teams (99 Prozent) und stärken die kollektive Anpassungsfähigkeit.

Die Studie ist online abrufbar unter www.egonzehnder.com/the-ceo-response

Über den Berlin Global Dialogue

Der Berlin Global Dialogue (BGD) bringt Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zusammen, um gemeinsame Lösungen für die drängendsten Herausforderungen der Weltwirtschaft zu entwickeln. Er wurde 2022 als Plattform für eine neue Ära der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Realitäten des 21. Jahrhunderts gegründet. Mit dem Ziel, den Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen zu stärken, bringt der jährliche Gipfel ausgewählte hochrangige Teilnehmer:innen zu einem offenen Austausch in interaktiven Formaten zusammen, die unterschiedliche Perspektiven beleuchten und die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern. www.berlinglobaldialogue.org

Über Egon Zehnder

Egon Zehnder ist das führende Beratungsunternehmen für Executive Search und Leadership Advisory im deutschen Sprachraum. Die Besetzung von CEO- und Spitzenpositionen für Konzerne und Familienunternehmen, Start-ups und Institutionen der öffentlichen Hand gehört dabei ebenso zum Leistungsportfolio wie eine langfristige Nachfolgeplanung und die Entwicklung von Führungspersönlichkeiten, Teams, Organisationen und Unternehmenskulturen. Die mehr als 600 Berater:innen von Egon Zehnder International arbeiten in 36 Ländern branchen- und länderübergreifend zusammen und nutzen die Stärken und Kompetenzen aller Kolleg:innen für ihre tagtägliche Arbeit. www.egonzehnder.com

Medienkontakt

Catharina Roltsch, Egon Zehnder, catharina.roltsch@egonzehnder.com

Klara Schroeder, Berlin Global Dialogue, klara.schroeder@esmt.org

Themengebiete in diesem Artikel

Changing language
Close icon

You are switching to an alternate language version of the Egon Zehnder website. The page you are currently on does not have a translated version. If you continue, you will be taken to the alternate language home page.

Continue to the website

Back to top