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Individuelle Weiterentwicklung

Veränderungsdruck steigt dramatisch – CEOs müssen ihren Führungsstil ändern

Weltweite CEO-Befragung

  • September 2021

In einer der größten CEO-Umfragen weltweit hat Egon Zehnder knapp 1.000 Firmenchefs befragt, wie sie auf die jüngsten Herausforderungen reagieren und wie sich ihre eigene Führungsrolle im Unternehmen verändert. Das Ergebnis zeigt sehr deutlich: Veränderungsdruck lastet nicht nur auf den Unternehmen, sondern auch – und weitaus stärker als noch vor drei Jahren – auf den CEOs selbst, die zudem mehr in Flexibilität und Beziehungsmanagement investieren müssen.

BERLIN – 16. September 2021 – Egon Zehnder, eine weltweit führende Leadership Advisory, veröffentlichte heute die Ergebnisse einer Studie, in der 972 CEOs auf der ganzen Welt befragt wurden. An der Erhebung nahmen gut 100 deutsche Unternehmenslenker:innen teil. Zentrale Frage der Untersuchung: Wie haben sich die CEO-Funktion und -Erwartungen angesichts großer globaler Herausforderungen und aufkommender Trends verändert? Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Erwartungsdruck, der auf den CEOs weltweit lastet, dramatisch gestiegen ist. Zugleich müssen sie ihren Führungsstil radikal ändern. Selbstreflexion und Nahbarkeit werden in der Führung immer wichtiger. Unternehmenslenker:innen werden sich zunehmend der sozialen Aspekte ihrer Rolle bewusst: Sie erkennen, dass der Schlüssel zu unternehmerischem Erfolg auch darin liegt, sich selbst weiterzuentwickeln.

Verschiedene gesellschaftliche Trends prägen dabei zunehmend die Unternehmenskultur, unter anderem Nachhaltigkeit, wachsende Anforderungen an Gleichberechtigung am Arbeitsplatz und die Forderung nach flexibleren, hybriden Arbeitsformen. CEOs auf der ganzen Welt überdenken daher sich selbst und ihre Rolle. Wie wollen sie künftig mit ihren Teams zusammenarbeiten? Auf welche Weise wollen sie dem Unternehmen Orientierung geben? Wie stellen sie das Unternehmen auch langfristig zukunftsfähig auf? Im aktuellen komplexen Geschäftsumfeld ist es für CEOs entscheidend, ihrer eigenen Entwicklung Priorität einzuräumen und zugleich zu lernen, die Potenziale ihrer eigenen Organisation besser zu nutzen.

Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören:

  • 90 Prozent der CEOs geben an, dass ihr unmittelbares Umfeld lauter, fordernder und diverser geworden ist. Auf die Frage nach den Auswirkungen der jüngsten Umstände auf ihr Unternehmen gaben die meisten CEOs an, die Entscheidungsfindung und der Wandel hätten sich beschleunigt und die wirtschaftliche Unsicherheit sei gestiegen. Diese Veränderungen verdeutlichen die Komplexität und die rasante Entwicklung, die die Geschäftswelt umgestalten. Gleichzeitig werden CEOs an immer höheren und herausfordernderen Stakeholder-Erwartungen gemessen. Deutsche CEOs nahmen diese Veränderung im internationalen Vergleich nur unwesentlich schwächer wahr. Nichtsdestotrotz zeigen die Ergebnisse auch hierzulande, wie tiefgreifend sich die Rolle von CEOs verändert.

  • 78 Prozent erklären, über ihren eigenen Führungsstil nachzudenken – 2018 waren es noch 66 Prozent. CEOs wollen ihre Fähigkeiten erweitern und anpassungsfähig, beziehungsorientiert und selbstreflektiert agieren. Sie sind bestrebt, verschiedene Perspektiven einzuholen, und suchen zunehmend nach Feedback ihrer Bezugsgruppen – einschließlich Teammitgliedern, Mentor:innen, Berater:innen und anderen CEOs. Auffällig: Die Familie scheint vor allem in Deutschland eine besondere Rolle zu spielen. 67 Prozent der CEOs gaben hierzulande an, für Feedback den Lebenspartner oder ein Familienmitglied zu konsultieren. Darüber hinaus holen weibliche CEOs wesentlich häufiger Feedback aus einer Vielzahl von Quellen ein und suchen deutlich mehr als ihre männlichen Kollegen Rat bei anderen CEOs, Mentor:innen und Familienmitgliedern. 

  • 78 Prozent der CEOs räumen ein, dass sie sich auf ihre eigene Veränderung bzw. Entwicklung konzentrieren – dreimal so viele wie im Jahr 2018. Bei deutschen CEOs liegt die Zustimmung sogar bei über 80 Prozent. Weltweit sind sich CEOs einig, dass es einer „doppelten Transformation“ bedarf, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern: Sie sind der Ansicht, dass die persönliche Entwicklung des CEOs und das Wachstum des Unternehmens untrennbar miteinander verbunden sind. Insofern ist das auffälligste Ergebnis die nahezu einhellige Zustimmung von tausend Führungskräften zu der Aussage: „Als CEO muss ich in der Lage sein, sowohl mich als auch mein Unternehmen zu verändern.“

  • Konflikte und Entscheidungsfindung: Zwei Drittel der CEOs geben an, dass die Kriterien für die Entscheidungsfindung trotz neuer sozialer und wirtschaftlicher Komplexität unverändert geblieben sind. Darüber hinaus geben weniger als die Hälfte der CEOs (44 Prozent) an, dass sie sich mit ihren Teams im Einklang fühlen – noch weniger sagen das Gleiche über ihre Vorstände. Beides zeigt ein erhöhtes Potenzial an Spannungen und einen gesteigerten Bedarf an Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und Beschäftigten.

  • Fast 500 CEOs, d. h. mehr als die Hälfte aller Befragten, sehen das Thema der Beziehungsfähigkeit als blinden Fleck an, wie eine Analyse der verbalen Kommentare zeigt. So wichtig sachorientierte Arbeit bleibt, so sehr rückt die Arbeit an sich selbst, auch an der eigenen Emotionalität, für viele CEOs in einen stärkeren Fokus. Das Thema der Beziehungsfähigkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. Sie ermöglicht, Spannungen aufrechtzuerhalten, die für eine bessere Diversität und Entscheidungsfindung enorm wichtig sind. Erst mit dieser Qualität entstehen Teams, in denen sich nicht nur Ja-Sager:innen finden.

„CEOs erkennen, dass die hohe geschäftliche Komplexität einen bedeutenden Wandel in der Führung erfordert. Dieser Wandel muss mit einem neuen Maß an Selbstreflexion und persönlicher Entwicklung beginnen. Das ist keine selbstgefällige Nabelschau, sondern das, was Stakeholder von unseren CEOs heute erwarten“, sagt Jill Ader, Global Chairwoman von Egon Zehnder. „Mehr als je zuvor muss traditioneller Geschäftssinn mit Empathie und emotionaler Intelligenz in Einklang gebracht werden. Nur auf diese Weise können Teams motiviert, geschäftliche Komplexität bewältigt und produktive, inspirierende Arbeitsplätze geschaffen werden.“

CEOs zeichne, abgesehen von einem starken Set klassischer Führungskompetenzen, vor allem ein erhöhtes Maß an Achtsamkeit, Anpassungs- und Beziehungsfähigkeit aus. Die Studie zeige, so Elke Hofmann und Thorsten Gerhard, die die CEO-Praxisgruppe von Egon Zehnder in Deutschland leiten, dass die letzten beiden Fähigkeiten stark ausbaufähig seien. Sicher sei, dass die Persönlichkeit von CEOs mehr denn je über Wohl und Wehe eines Unternehmens entscheide.

 

 

Pressekontakt

Martin Klusmann
Egon Zehnder
Head of Corporate Communications Deutschland
martin.klusmann@egonzehnder.com
Telefon: +49 170 2360101

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